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Tabuthema Erektionsstörungen
Ein Thema, welches zu unrecht schambehaftet ist!

UNSER EXPERTE
Dr. Emile Valimberti ist Facharzt für Urologie und Andrologie und war jahrelang Oberarzt an der Abteilung für Urologie und Andrologie am Landesklinikum Baden, bevor er in Wien eine Facharztordination eröffnete.
www.urologe1190.at

Erektile Dysfunktion ist kein Thema, über das man(n) gerne spricht. Es ist schambehaftet und lässt Betroffene an ihrer Männlichkeit zweifeln. Zu unrecht!

 

Unter Erektionsstörungen oder erektiler Dysfunktion (ED) versteht man eine Beeinträchtigung der Fähigkeit, über eine längere Zeitspanne eine ausreichende Erektion zu erreichen und diese für einen befriedigenden Sexualakt aufrechtzuerhalten. Sie können Männer in jedem Alter betreffen und sowohl psychischer als auch organischer Ursache sein, wie der Wiener Urologe und Androloge, Dr. Emile Valimberti, ausführt: „Ein höheres Alter geht mit dem Risiko einher, organisch bedingte Erektionsstörungen zu entwickeln, während jüngere Männer eher aufgrund psychischer Probleme damit konfrontiert sind.“

 

INDIVIDUELL UND ZEITNAH THERAPIEREN
Ob Stress, Gefäßprobleme, Medikamentennebenwirkungen, hormonelles Ungleichgewicht oder Nervenverletzungen nach operativen Eingriffen – Erektionsstörungen haben immer eine Ursache, der man beim Urologen oder Andrologen auf den Grund gehen sollte. „Manchmal deuten Erektionsstörungen auch auf andere Erkrankungen hin“, gibt Dr. Valimberti zu bedenken. „Sie können z. B. auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen und steigern, je länger sie dauern, das Herzinfarktrisiko.“ Deshalb gilt, sich so bald wie möglich professionelle Hilfe zu suchen und nicht zuzuwarten. Es besteht kein Grund, sich zu schämen. Wird die ED frühzeitig entdeckt und behandelt, ist sie meist völlig reversibel. Manche Patienten benötigen lediglich eine Lebensstilmodifikation (gesunde Ernährung, Rauchentwöhnung, Bewegung) oder psychologische Hilfe, während andere medikamentöse Unterstützung brauchen. „Die Therapie erfolgt in der Regel stufenweise“, erläutert Dr. Valimberti. „Uns stehen potenzsteigernde Medikamente zur Verfügung, aber auch gefäßerweiternde Präparate, die in Harnröhre oder in den Schwellkörper verabreicht werden. Des Weiteren gibt es Vakuumpumpen oder Stoßwellenbehandlungen. In den seltensten Fällen ist ein operativer Eingriff indiziert.“

Klinikguide-Autorin: Sonja Streit