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So funktioniert die Lidstraffung
Blepharoplastik: Alles über die dritthäufigste Beauty-OP

Dr.in Claudia Gschnitzer ist Fachärztin auf dem Gebiet der plastischen, ästhetischen und rekonstruktiven Chirurgie.

WAS SAGT DIE EXPERTIN? Als Blepharoplastik wird die operative Straffung der Augenlider bezeichnet. Sie kann an Ober- und Unterlid durchgeführt werden und ist die am dritthäufigsten durchgeführte Operation in der ästhetisch-plastischen Chirurgie. Die normale Blepharochalasis darf man nicht mit der angeborenen oder erworbenen Lidptosis verwechseln, bei der es sich um eine Schwäche des Lidhebermuskels handelt. Daher ist eine sorgfältige Untersuchung notwendig. Es ist es mir bei der Lidstraffung besonders wichtig, ganz natürliche Ergebnisse zu erzielen und dabei sowohl auf die Funktion als auch auf die Ästhetik zu achten. Natürliches Aussehen und uneingeschränkte Funktion sind oberstes Prinzip.

 

 DIE BEHANDLUNGSMETHODEN

Oberlidkorrektur. Bei der Blepharoplastik werden überschüssige Haut und Fettgewebe schonend entfernt. Der Hautschnitt liegt am Oberlid in der natürlichen Augenfalte. Dabei wird der überschüssige Hautanteil vor der Operation genau ausgemessen und gibt die spätere Schnittführung vor. Es wird darauf geachtet, dass die Narbe genau im Bereich der Umschlagfalte des Oberlids zu liegen kommt und nur so viel Haut entfernt wird, dass der Lidschluss nicht eingeschränkt ist. Die OP dauert ca. 45 Minuten bei lokaler Anästhesie – mit oder ohne Dämmerschlaf. Die Naht wird nach ca. fünf bis sieben Tagen entfernt. Gesellschaftsfähig ist man wieder nach etwa sieben bis zehn Tagen, leichte Schwellungszustände können noch in den nächsten sechs bis acht Wochen auftreten.

 

Unterlidkorrektur. Bei der Unterlidstraffung werden überschüssige Haut und Fettgewebe (Tränensäcke) entfernt. In manchen Fällen kommt es durch den Alterungsprozess auch zu einer erschlafften und herabgesunkenen Unterlidkante, sodass diese ebenfalls mitgestrafft werden muss. Dunkle Augenringe können dabei auch beseitigt werden. Durch die Korrektur kommt es zu einem strahlenderen und wacheren Blick, zusätzlich verleiht diese Operation ein jüngeres Aussehen.

Es gibt zwei Methoden der Schnittführung bei der Unterlidkorrektur: Entweder wird der Hautschnitt knapp unterhalb der Wimpern seitlich angesetzt, die Narbe ist von minimaler Größe und mit freiem Auge kaum zu erkennen. Der darunterliegende Muskel kann dann gestrafft, überschüssiges Fettgewebe kann entfernt oder verlagert werden. Anschließend wird der Hautüberschuss beseitigt. Bei der anderen Methode wird der Schnitt von der Innenseite des Unterlids gesetzt, es kann dann nur überschüssiges Fettgewebe weggenommen werden.

Die Operation dauert rund 90 Minuten bei lokaler Betäubung mit Dämmerschlaf. Die Nahtentfernung ist nach fünf bis sieben Tagen. Gesellschaftsfähig ist man nach rund sieben bis zehn Tagen, Schwellungen können noch in den nächsten sechs bis acht Wochen auftreten.

 

WIE SEHEN DIE PRÄ- UND POSTOPERATIVEN MASSNAHMEN AUS? In der Woche vor der Operation sollte man keine blutverdünnenden Medikamente wie zum Beispiel Aspirin einnehmen. In den ersten zwei postoperativen Tagen sollte man den Augenbereich kühlen und sich körperlich schonen. Auch sollte man nach der Operation alle Tätigkeiten, die den Blutdruck erhöhen, vermeiden. Ebenso sollten Sie darauf achten: Keine Saunabesuche, kein Sonnenbaden und kein Sport bis zur Nahtentfernung.

 

KNOW-HOW: DAS KRANKHEITSBILD. Bei der Lidhauterschlaffung (Blepharochalasis) handelt es sich um eine Form von Lidfehlstellung, die sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Menschen zu finden ist. Bei jüngeren Menschen ist eine genetische Disposition dafür verantwortlich. Bei älteren Menschen kommt es durch Alterungsprozesse zu einer zunehmenden Haut- und Bindegewebserschlaffung und zu einem daraus resultierenden Lidhautüberschuss. In vielen Fällen zeigt sich dabei auch eine Gesichtsfeldeinschränkung*, sodass eine Lidstraffung nicht aus ästhetischen, sondern aus medizinischen Gründen notwendig ist.

 

Dr.in Claudia Gschnitzer ist Fachärztin auf dem Gebiet der plastischen, ästhetischen und rekonstruktiven Chirurgie. Das Spektrum ihrer Arbeit umfasst dabei alle Gebiete: Von minimalinvasiven Behandlungen wie Hautverjüngung und Faltenreduktion über plastische Operationen von Gesicht, Brust und Körper bis hin zur Handchirurgie und Rekonstruktionen nach Unfällen, Verbrennungen oder Tumoren. dr-gschnitzer.com

 

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Klinikguide.at-Autorin: Mag.a Michaela Werthmüller