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Meine OP: Aufdehnung der Bauch- und Beingefäße mittels Ballon
Minimalinvasive Behandlung von Gefäßläsionen.

Dr. med. univ. Gerard Mertikian, Facharzt für Radiologie und Inhaber einer Ordination für Gefäßdiagnostik und Therapie

DAS SAGT DER FACHARZT. „Wir sind nur so jung wie unsere Gefäße“.

 

UNSER EXPERTE. Dr. Gerard Mertikian ist Facharzt für Radiologie und Inhaber einer Ordination für Gefäßdiagnostik und Therapie.

 

DIE BEHANDLUNGSMETHODEN. Mittels minimalinvasiver Methoden, die in lokaler Vereisung durchgeführt werden. Der Eingriff findet in einem Katheter-Labor unter sterilen Bedingungen statt. Der*die Patient*in wird steril abgedeckt, die Leiste lokal betäubt und das Leistengefäß nach einer kleinen Stichinzision mit einer Nadel punktiert. Danach wird zunächst ein Führungsdraht, dann eine Schleuse mit lediglich wenigen Millimetern Durchmesser eingeführt, die den Zugang zum Gefäßsystem sichert. Dargestellt wird der Gefäßbaum dann mittels diagnostischen Katheters und Kontrastmittel. Dieser Vorgang wird als Katheter-Angiographie bezeichnet. Unter Verwendung verschiedenster Draht- und Katheter-Kombinationen können nun Gefäßengstellen und Verschlüsse passiert werden. Je nach Befund wird entweder eine Gefäßdehnung (PTA) mit unterschiedlichen Ballonkathetern, angepasst an den Gefäßdurchmesser, vorgenommen oder ein Stent implantiert. Ist die Problemzone erfolgreich behoben, wird die Punktionsstelle mit einem speziellen Verschlusssystem und einem kleinen Verband versorgt. Der Eingriff kann ambulant oder stationär durchgeführt werden.

 

Minimalinvasive Behandlung der Becken- und Beinarterien

Die Gefäßerkrankung Atherosklerose führt zu einer Mangeldurchblutung. Die moderne Medizin kann aber durch minimalinvasive Verfahren Abhilfe schaffen.

DAS KRANKHEITSBILD. Die Atherosklerose ist eine Gefäßerkrankung, die durch Ablagerungen an den Gefäßwänden – Plaques – zu Gefäßengstellen und später zu Mangeldurchblutung führt. Mediziner*innen bezeichnen die Krankheit als pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit). Die Entstehung solcher Plaques wird durch einige Risikofaktoren begünstigt: Hoher Blutdruck, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Übergewicht, gestörter Fettstoffwechsel, wenig Bewegung, Rauchen und die genetische Prädisposition. Je nachdem, wo die Gefäßengstelle liegt, führt das zu unterschiedlichen Symptomen in unterschiedlicher Ausprägung. Eine Engstelle in einem Beckengefäß kann sich zum Beispiel unter Belastung als ein krampfartiger Schmerz im Gesäßmuskel oder Oberschenkel äußern, der die Betroffenen nach einer gewissen Gehstrecke zum Stehenbleiben zwingt. Hat der Muskel sich erholt, kann man weitergehen. Engstellen im Oberschenkelgefäß führen typischer Weise zu Wadenkrämpfen. Besonders gefährdet sind Diabetiker*innen.

Ablagerungen an den Gefäßwänden – Plaques – führen zu Gefäßengstellen und später zu Mangeldurchblutung.

WICHTIG ZU WISSEN. Nach Versorgung der Punktionsstelle liegt der*die Patient*in in der Regel sechs Stunden. Die häufigste Komplikation nach einer Intervention ist die Nachblutung aus der Punktionsstelle. Darum sollten sich Patient*innen in den ersten Tagen nach der Entlassung schonen. Wer es schafft, sich von schlechten Ess- und Rauchgewohnheiten zu verabschieden, den Blutzucker, den Bluthochdruck sowie den Fettstoffwechsel optimal einzustellen und sich mehr zu bewegen, der*die ist für die Zukunft gut aufgestellt. Im Übrigen ist das frühzeitige Aufsuchen einer Interventionellen Radiologie, einer Angiologie oder Gefäßchirurgie wesentlich. Je früher nämlich interveniert wird, desto größer sind auch die Erfolgsaussichten, dass eine mit einem Ballonkatheter oder Stent behandelte Gefäßläsion längerfristig offenbleibt. Je später man eine*n Arzt*Ärztin aufsucht, desto komplexer werden die Gefäßveränderungen – und Interventionen daher schwieriger.

 

arterien.co.at

 

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Klinikguide-Autorin: Mag.a Alexandra Binder