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Gesund schwitzen bei Erkältungen
Original-Pressemitteilung: Krankenhauses der Elisabethinen Klagenfurt

Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc Vorstand der Abteilung für Innere Medizin am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt

Mit schnief, schneuz und haaatschi in die Sauna: Wann wirkt sich ein Saunagang positiv auf ein schnupfengeplagtes Immunsystem aus? Wer sollte die Sauna meiden? Und darf man mit Halsschmerzen in die Schwitzhütte? Dr. Hans Jörg Neumann, MSc, Primar am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, spricht über die Do’s und Dont’s im Zusammenhang mit dem Thema „Sauna und Erkältung“.

 

Was tun bei einer Erkältung – Sauna ja oder nein?
Wussten Sie, dass wir rund fünf Jahre unseres Lebens verkühlt sind? Zwölf Monate davon verbringen wir laut Statistik im Bett. Auslöser für eine Erkältung sind Viren, die vor allem die Nasenschleimhaut und den Rachen angreifen. Passionierte Saunagänger schwören darauf, eine sich anbahnende Erkältung in der Schwitzhütte abfangen zu können. Das sagt Mediziner Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc: „Ein Saunabesuch kann das Immunsystem stimulieren. Das Schwitzen, also die Erhöhung unserer Kerntemperatur, gekoppelt mit der Abkühlung danach – das bringt unsere Abwehrkräfte in Schwung. Ein Saunabesuch kann dabei helfen, eine beginnende Erkältung im Keim zu ersticken.“ Dies gelte jedoch nur für Menschen, die regelmäßig in die Sauna gehen und die wissen, dass sie die Sauna gut vertragen. Grundsätzlich rät Neumann davon ab, als Neuling verkühlt in die Sauna zu gehen.

 

Welche Sauna sollte man wählen, wenn man erkältet ist?
„Wer mit einem Schnupfen in die Sauna geht, sollte eine milde Saunaform wie etwa eine Kräutersauna oder ein Dampfbad wählen“, erklärt Primar Dr. Neumann, MSc. Der Besuch einer heißen Sauna wie etwa der Finnischen ist keine gute Idee: „Die hohen Temperaturen können den Körper von Schnupfengeplagten zusätzlich belasten“, so Neumann. Die Wärme einer milden Saunaform, die Inhalation der warmen, feuchten Luft und die erfrischende Abkühlung danach, kurbeln aber das Immunsystem an und können die lokale Abwehr beschleunigen. Ein weiterer Pluspunkt: Geist und Körper können sich bei einem Saunabesuch so richtig entspannen. Auch das wirkt sich positiv aus. Denn Fakt ist: Stress schwächt unser Immunsystem. In Stresszuständen fährt der Körper das Immunsystem herunter, um die Energie an anderer Stelle zur Verfügung zu haben. Also, nehmen Sie sich Zeit und entspannen Sie nach dem Saunagang in den Ruheräumen!

 

Darf man mit Halsschmerzen in die Sauna?
Rund 200 Viren sind bekannt, die Erkältungen auslösen können. Am häufigsten machen uns Rhinoviren zu schaffen. Die Plagegeister nisten sich in unseren Schleimhäuten ein. Dadurch kommt es zu Symptomen wie der verstopften, rinnenden Nase, Halsschmerzen und Husten. „Bei den leichten Halsschmerzen eines beginnenden oder abklingenden Virusinfekts kann die warme, feuchte Luft einer milden Sauna die lokale Immunabwehr stärken“, so Prim. Dr. Neumann, MSc. Vor und nach dem Saunagang sollte man zusätzlich viel trinken. Wasser und Tee befeuchten die Rachenschleimhaut. Dadurch wird sie besser durchblutet und die Erreger können schneller abtransportiert werden.

 

Sauna bei Fieber?
Niemand, der sich krank fühlt, sollte sich aus dem Bett schleppen und eine Sauna aufsuchen. Es ist ein Irrglaube, dass eine Schwitzkur genau das Richtige ist, wenn man stark erkältet ist oder gar Fieber hat. Ganz im Gegenteil: „Fieber zeigt an, dass das Immunsystem schon schwer am Kämpfen ist. Auf keinen Fall sollten Menschen mit Fieber oder mit schweren Erkältungssymptomen in die Sauna gehen“, warnt Primar Neumann. Hier könne man sich schaden – Stichwort: Kreislaufkollaps. „Wer Fieber hat oder an schweren Erkältungssymptomen leidet, gehört ins Bett und nicht in die Sauna“, stellt der Primar klar. Bei Unsicherheiten in Bezug auf einen Saunagang sollte man in jedem Fall einen Arzt fragen: „Nicht nur bei Fieber, auch bei zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist es nicht ratsam, in die Sauna zu gehen“, so Neumann.

 

Kann Saunieren einer Erkältung vorbeugen?
„Regelmäßige Saunabesuche können – wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Training – unsere Abwehrkräfte stärken. Die Erhöhung der Kerntemperatur und der kalte Guss danach stimulieren unser Immunsystem“, erklärt Primar Dr. Neumann, MSc. Viren & Co. haben es dann schwerer, sich gegen unser Immunsystem durchzusetzen. Eine weitere Vorbeugemaßnahme ist Händewaschen. Es ist eines der einfachsten und wirkungsvollsten Mittel, um uns vor Infektionen zu schützen. So geht richtige Handhygiene: Hände mit Wasser befeuchten, Seife in kreisenden Bewegungen an den Handinnen- und -außenflächen sowie zwischen den Fingern verteilen und jeden Finger einzeln mit Seifenschaum waschen. Am besten verwenden Sie an öffentlichen Orten Einwegpapierhandtücher. Handtrockner sind nämlich Keimschleudern!

EXPERTENTIPP

 

Mag. pharm. Dr. Iris Wille | Leitung Anstaltsapotheke
Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt

 

Ätherische Öle können die Wirkung eines Saunaganges unterstützen. Je nach gewünschter Wirkung werden die Öle ausgewählt – möchte man z.B. die Abwehrkräfte stärken empfehlen sich ätherische Öle von Lavendel, Cajeput, Rosmarin oder Thymian.
Soll einer Erkältung vorgebeugt oder die Atemwege unterstützt werden, eignen sich gut Öle aus Nadelbäumen wie z.B. Tanne, Fichte, Zirbe oder Latschenkiefer. Aber auch Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminze machen die Luftwege wieder frei.
Die Verwendung ist unkompliziert: einerseits können 2 bis 3 Tropfen des gewünschten ätherischen Öls einfach in das Wasser der Saunakelle zugetropft und für einen Aufguss verwendet werden. Alternativ kann man auch einfach eine kleine Schale mit Wasser und Öl (wieder ca. 2 bis 3 Tropfen) in die Sauna stellen – durch die höhere Temperatur in der Sauna verbreitet sich auch hier der Duft sehr gut.
Da es bei der Qualität der ätherischen Öle erhebliche Unterschiede gibt, sollte besonders in der Sauna, wo die Dämpfe tief eingeatmet werden, auf die Verwendung von hochwertigen naturreinen Ölen, am besten in Bio-Qualität, geachtet werden.

Hintergrund-Info:

Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc
Vorstand der Abteilung für Innere Medizin am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt

 

Mit 90 Betten ist die Interne Abteilung die größte Station des Krankenhauses. Prim. Dr. Hans Jörg Neumann, MSc und sein Team befassen sich mit allen Bereichen der Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Rheumatologie, Hämatoonkologie, Diabetologie und Gastroenterologie.

 

Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt