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Killer auf leisen Sohlen
Man spürt ihn nicht, oft über Jahre – der Bluthochdruck ist heimtückisch. Bleibt er unbehandelt, können schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall die Folge sein.

Ein erhöhter Blutdruck wird von den meisten Betroffenen gar nicht gespürt. Treten trotzdem Symptome auf, so sind sie meist sehr unspezifisch wie etwa Kopfschmerzen, Druckgefühl im Brustbereich, Nervosität. Der überwiegende Teil jener Menschen, die unter Hypertonie leiden, merkt davon allerdings gar nichts. Und das kann erhebliche Folgen haben.

 

IN ÖSTERREICH WEISEN etwa zwei bis drei Millionen Menschen einen dauerhaft erhöhten Blutdruckwert auf, wobei das Risiko mit dem Alter stark ansteigt. Allerdings weiß nur rund ein Drittel der Betroffenen von seiner Hypertonie. Und von diesem Drittel ist lediglich ein Drittel in Behandlung, und von denen wiederum sind nur zehn bis 15 Prozent medikamentös ausreichend therapiert. Das liegt nicht zuletzt an der mangelnden Einnahmetreue der Patienten: Blutdruck verursacht lange Zeit keinen Leidensdruck, die Patienten nehmen die Erkrankung oft nicht wichtig genug und vergessen daher häufig auf die regelmäßige Medikamenteneinnahme.

 

DIE RISIKOFAKTOREN. Bluthochdruck hat viele Faktoren. Zum einen altern die Blutgefäße im Laufe der Zeit, werden weniger elastisch und benötigen daher mehr Druck, um das Blut durch das Kreislaufsystem zu pumpen. Dieser Vorgang lässt sich nicht beeinflussen. Daneben besteht aber auch noch eine ganze Reihe anderer Risikofaktoren, die zu einem erhöhten Blutdruck beitragen, wie etwa Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht (vor allem bauchbetont) und Stress – und die können sehr wohl beeinflusst werden.

 

FRAGE DES LEBENSSTILS. Um einen dauerhaft erhöhten Blutdruck festzustellen, reicht die einmalige Messung in der Arztpraxis nicht aus. Experten raten zu einer 24-Stunden-Blutdruckmessung, um eine exakte Dia­gnose zu erhalten. Dabei wird mittels eines kleinen Gerätes, das am Körper getragen wird, über 24 Stunden regelmäßig der Blutdruck gemessen. Der Patient gibt dazu in einem Tagesprotokoll an, was er zu jeder Stunde getan hat, um dem Arzt die Interpretation der Daten zu erleichtern. Insgesamt wird bei einer 24-Stunden-Messung etwa 60 Mal der Blutdruck erhoben: Mit dieser Art der Messung kann das Blutdruckverhalten während des Tages und auch während der Nachtstunden beurteilt werden. Ist der Blutdruck lediglich moderat erhöht, müssen oft noch keine Medikamente eingenommen werden: Hier ist eine Änderung des Lebensstils sehr zielführend, schon ein täglicher einstündiger Spaziergang kann maßgeblich zur Blutdrucksenkung beitragen.

 

WIE SENKE ICH EINEN ERHÖHTEN BLUTDRUCK? Die drei unterstützenden Säulen der Blutdrucksenkung ohne Medikamenteneinnahmen. Mediterrane Ernährung: Viel Obst, Gemüse, ungesättigte Fettsäuren, Fisch, wenig Salz; reduziert den Blutdruck um rd. 5–10 mmHg (Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule). Gewichtsreduktion: Bauchfett kann den Blutdruck erhöhen, schon eine Gewichts­reduktion von zehn Prozent führt zu einer Reduktion um bis zu 10 mmHg. Körperliche Aktivität: z. B. 30 Minuten Ausdauertraining täglich reduziert den Blutdruck um 5–10 mmHg.

 

 

 

Klinikguide.at-Autorin: Sabine Fisch